Die Legenden von Dalyan

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Nach einer Legende war der König von Karien, Miletos, Sohn des Apollon, Vater von Zwillingen, einer Tochter und eines Sohnes. Der Sohn hiess Kaunos, die Tochter Byblis. Die Zwillinge hatten sich sehr lieb. Die Liebe von Byblis zu ihrem Bruder war so gross, dass sie sehr unglücklich wurde, wenn sie ihn eine Weile nicht sah. Diese Liebe von Byblis wuchs mit der Zeit über die Liebe als Bruder hinaus. Eines Tages hielt es Byblis nicht aus und schrieb ihrem Bruder einen Brief und erzählte ihm von ihrer Liebe.

Als Kaunos davon erfuhr, wurde er sehr traurig und schämte sich so sehr, dass er als einzigen Ausweg das Verlassen der Stadt als angebracht ansah und mit ein paar Gefolgsleuten sich in dieser Gegend, wo wir die Überreste der Stadt Kaunos finden, niederliess. Hier gründeten sie eine Stadt und er gab ihr seinen eigenen Namen. Als seine Schwester Byblis davon hörte, dass sie ihren Bruder nie mehr sehen würde, war sie verzweifelt und untröstlich, lief auf den Berg um ihn zu suchen und dabei rannen ihre Tränen wie Fluten von ihren Augen. Als Byblis sich bewusst wurde, dass sie ihren Bruder nicht finden würde, wollte sie ihrem Leben ein Ende setzten und stieg deswegen auf einen hohen Felsen und lies sich in die Tiefe fallen. Die Nymphen (in der Mythologie die Gottheiten des Wassers) hatten Mitleid mit ihr und verwandelten Byblis in eine Quelle. Es wird gesagt, dass der Fluss Calbis, (mit heutigem Namen der Dalaman Fluss) von den Augentränen der Byblis entspringt.